Seit Jahrzehnten fördert die EU über das Programm LEADER die Entwicklung des ländlichen Raumes auch in Thüringen. Dabei wird basisnah durch Akteure vor Ort über den Einsatz der Mittel entschieden. Ab 2023 gibt es für die 15 sogenannten Regionalen Aktionsgruppen (RAG) jeweils neue Strategien bis 2027, die deutlich stärker ökologische Themen ins Auge fassen.
Der digitale Informationsabend soll für Kommunalpolitiker*innen einen Überblick geben, welche Möglichkeiten für Gemeinden, Vereine und Privatperonen bestehen. Da gerade auch in einigen Landkreisen Aufrufe für Anträge laufen, besteht vielleicht auch die Chance, direkt ins Handeln zu kommen.
Der Dozent Carsten Meyer ist seit 20 Jahren in einer RAG für LEADER aktiv und Stadtrat in Weimar.
Wie kann die Energiewende schneller vorangetrieben werden und Städte, Kommunen und Hausbesitzer*innen ihren Teil dazu beitragen? Eine Möglichkeit liegt in der Sonnenkraft, welche durch Photovoltaikanlagen auf Dächern genutzt werden kann. Bei dem Wettbewerb „Wattbewerb“ geht es darum, den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen und somit die Energiewende in Deutschland schneller voranzutreiben. Wir wollen daher am Montag, den 30. Mai um 18 Uhr den “Wattbewerb” näher kennenlernen und mit den Initiator*innen ins Gespräch kommen.
Das Ziel des „Wattbewerbs“ ist es, durch Kooperation zwischen Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung und Zivilgesellschaft eine Strategie zu entwickeln, wie die Dachbesitzer*innen in der Stadt überzeugt werden können, ihre Dächer mit PV-Anlagen auszustatten. Hierbei kann es sich um industrielle oder städtische Gebäude sowie Einfamilienhäuser handeln. Die vorhandenen Flächen bieten ein hohes Potenzial und müssen genutzt werden. In der Onlineveranstaltung wird der „Wattbewerb“ einmal vorgestellt und soll Aktive in Genemeinden und Kommunen anhand von Beispielen dazu motivieren die Energiewende direkt vor Ort in die eigenen Hand zu nehmen.
Am Mittwoch, den 08.12.21 um 18 Uhr laden wir herzlich via Zoom zur digitalen Vorstellung der Initiative “Fairpachten” für Kommunen ein. Hier könnt Ihr mehr darüber erfahren, wie Kommunen über Pachtverträge mehr für die Artenvielfalt und den Schutz von Böden und Gewässern tun können.
Die Förderung der Artenvielfalt und der Schutz von Böden und Gewässern sind wesentliche Aufgaben von Kommunen. Gerade in der Landwirtschaft haben Kommunen die Möglichkeit, sich für mehr Naturschutz auf ihren Flächen einzusetzen und im Dialog mit den Pächterinnen und Pächtern eine naturschonende Bewirtschaftung umzusetzen. Es ist zum Beispiel möglich, auf Pestizide zu verzichten oder das Anlegen von Ackerrandstreifen mit Wildblumen in Pachtverträgen zu vereinbaren.
Der Regionalberater und Bio-Landwirt Ralf Demmerle aus Holzhausen bei Arnstadt von NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, stellt das Projekt „Fairpachten“ vor. Fairpachten ist das kostenlose Beratungs- und Informationsangebot für alle, die landwirtschaftliche Flächen verpachten und sich mehr Natur wünschen.
In seinen Vortrag informiert Ralf über die Möglichkeit, Naturschutzmaßnahmen auch zwischen Kommunen und Landwirt*innen in Pachtverträgen zu vereinbaren. Er zeigt auf, welche Naturschutzmaßnahmen für Acker und Grünland sinnvoll sind und stellt das kostenlose Beratungsangebot Fairpachten vor.
Das Projekt Fairpachten wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt gefördert.
Längst ist Klimaschutz auf der kommunalen Ebene angekommen. Klimaschutzziele, Klimaschutzkonzepte und Anpassungsmaßnahmen werden heiß in den Räten diskutiert. Aber auch das Land unterstützt die Gemeinden, Städte und Landkreise hierbei. So hat das Thüringer Umweltministerium seit Anfang dieses Jahres seine Fördermöglichkeiten für Klimaschutz und Klimaanpassung in Kommunen verdreifacht. Nicht nur der Empfängerkreis wächst, auch der Fördertopf des Landes ist deutlich gewachsen.
Ziel sind wichtige Zukunftsinvestitionen in den Kommunen – von der insektenfreundlichen LED-Straßenbeleuchtung bis zu mehr Grün und Wasser an Hitzeschwerpunkten in eng bebauten Städten. Mit klugen Investitionen in den Kommunen sollen unsere Lebensgrundlagen geschützt und an die bereits stattfindenden Klimaveränderungen angepasst werden. Dies ist eine kommunale Aufgabe der sich viele Kommunen bereits stellen und sicher in den nächsten Jahren weiter stellen müssen. Denn wir brauchen wir Klimaschutz auf allen Ebenen.
Gemeinsam mit Anja Siegesmund, Umweltministerin in Thüringen und Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes der Stadt Erfurt wollen wir uns in einer Onlineveranstaltung gemeinsam über den Stand und Perspektiven des kommunalen Klimaschutzes in Thüringen austauschen und gemeinsam ins Gespräch kommen.
Moderiert wird die Veranstaltung von Matthias Schlegel, Referent im Landtag und Vorstandsmitglied bei DAKT.
Die Veranstaltung findet als Videokonferenz bei Zoom statt. Sie können der Veranstaltung hier beitreten. Außerdem streamen wir die Veranstaltung via Youtube, wo sie auch im Nachhinein noch angeschaut werden kann.
„Klimaschutz ist die Aufgabe unserer Zeit“ – so beginnt Annalena Baerbock ihre Rede zur Kandidatur fürs Kanzleramt. Es gibt aber Initiativen, die sich das genaue Gegenteil zur Aufgabe gemacht haben. Sie leugnen oder relativieren wissenschaftliche Erkenntnisse und die Realität des menschengemachten Klimawandels. Im digitalen Zeitalter, das Fake-News, Querdenkenden und Verschwörungsmythen immer mehr Plattformen bietet, scheint das zunächst nur wenig verwunderlich. Doch nicht nur im Internet finden sich Klimaleugner*innen. In der deutschen Szene steht eine Initiative im Zentrum – das „Europäische Institut für Klima & Energie EIKE e.V.“ mit seinem Hauptsitz in Jena.
EIKE e.V. – fehlgeleitete Aufklärung aus der Lichtstadt
Das selbsternannte „Europäische Institut für Klima und Energie“ ist ein privater Verein, der 2007 gegründet wurde und sich nach eigenen Angaben aufklärerischen Zielen verschrieben hat. Insbesondere über umwelt- und energiepolitische Belange sollen Bürger*innen aufgeklärt und ihr Verantwortungsbewusstsein befördert werden. Unter diesen hohen Zielen wird dem Verein nach geltendem Recht zugesprochen, eine gemeinnützige Organisation zu sein.
Die Ziele von EIKE werden in den Grundsatzpapieren zu Energie und Klima, sowie der langen Liste an Beiträgen auf der Website deutlich gemacht. Mitglieder des Vereins diffamieren in Blogeinträgen und Publikationen international anerkannte Gremien wie den Weltklimarat der UN und bezeichnen den klimawissenschaftlichen Konsens als Alarmismus. So soll die Bevölkerung auf die scheinbar hysterische Klimapolitik der Bundesregierung aufmerksam gemacht werden.
Die politische Agenda von EIKE – Klimaleugnen wird salonfähig
Kaum verwunderlich also, dass die Expertise von EIKE auch von der AfD-Fraktion zu Rate gezogen wird. Der Vereinsvize Michael Limburg arbeitet im Büro eines AfD-Bundestagsabgeordneten und durch wissenschaftlich anmutende Thesen liefert EIKE der AfD die argumentative Basis für ihr politisches Programm gegen Klimaschutzmaßnahmen.[1] So hilft EIKE der AfD dabei, gesellschaftliche Ressentiments und Spaltung weiter zu befeuern und positioniert sich gleichzeitig in der Rolle der heldenhaften Aufklärer.
Um die eigenen Argumente zu bestärken, appellieren viele Blogeinträge bei EIKE auch an die Brieftasche der Bevölkerung. In den bekannten Verschwörungsnarrativ eingebettet, soll so das Bild einer Elite vermittelt werden, die unnötige Maßnahmen durchsetzen will um deutschen Bürger*innen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Sich selbst finanziert EIKE nach eigenen Angaben nur durch Spenden von Mitgliedern. Vereinsgründer Holger Thuß ist jedoch gleichzeitig auch Vorsitz des deutschen Ablegers von CFACT, dem „Comitee for a Constructive Tomorrow“, einer Lobbyorganisation aus den USA. EIKE hat nicht nur zu dieser Organisation einen guten Draht, sondern ist auch mit dem amerikanischen Heartland Institute vernetzt. Beide werden unter Anderem von Lobbyunternehmen wie Exxon mobile gefördert. [2]
So überzeugen Klimaleugner*innen – drei Beispiele für Argumentationsstrategien:
Das Vortäuschen von Autorität:
EIKE setzt sich als international agierende und anerkannte Initiative in Szene. Es wird mit Publikationen geworben, die durch peer-review Verfahren das Einhalten wissenschaftlicher Standards vermitteln sollen. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Vielzahl akademischer Abschlüsse, die die Verfasser*innen der Publikationen vorweisen können. So versucht EIKE auf seiner Website, trotz mehr als fragwürdiger Inhalte, den Eindruck wissenschaftlicher Autorität und Glaubwürdigkeit in Fragen des Klimawandels zu vermitteln. Dass diese Autorität nicht wirklich bei EIKE liegt, zeigt sich im Abgleich mit der tatsächlichen Faktenlage. Das Recherchezentrum „CORRECTIV“ bietet beispielsweise auf ihrer Website einen Faktencheck, in dem auch Artikel durchfallen, die von EIKE als empirisch erwiesen dargestellt werden.[3] Durch den Anschein wissenschaftlicher Autorität in einem komplexen Themengebiet wie dem Klimawandel gelingt es EIKE zwar, auf Laien und Fachfremde überzeugend zu wirken – die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit bröckelt jedoch, wenn man die Thesen der Initiative mit der überwiegenden Mehrheit wissenschaftlicher Publikationen abgleicht.
Vom Einzelfall zur Regel:
Inhaltlich unterlaufen den Blogeinträgen immer wieder Fehlschlüsse, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Ein Beispiel ist die Annahme EIKEs, dass CO²-Emissionen nicht schädlich seien, da sie für die Photosynthese bei Pflanzen notwendig sind und positive Folgen für die Landwirtschaft hätten. Wissenschaftlich betrachtet stimmt es zwar, dass CO² für Photosynthese benötigt wird – die erhöhte CO²-Konzentration in der Atmosphäre begünstigt jedoch erhöhte Temperaturen, Wetterextreme wie Dürre und andere negative Konsequenzen, die in der Rechnung von EIKE außen vor gelassen werden. Vom Einzelfall, in dem CO²-Emissionen nützlich sind, wird fälschlicherweise darauf geschlossen, dass CO²-Emissionen positive Konsequenzen haben.
Ursache-Wirkung Prinzip:
Auch in der Frage der Verantwortung für den Klimawandel greift EIKE zu kurz. Eine beliebte Argumentation der Klimaleugner verweist auf die geringe Menge CO², die von Deutschland emittiert wird. Da wir nur für rund zwei Prozent der jährlichen globalen Emissionen verantwortlich sind, würden Maßnahmen zum Klimaschutz vor Ort nichts nützen. EIKE missachtet allerdings die Tatsache, dass Deutschland auf Platz elf der weltweit höchsten CO²-Emissionen pro Kopf liegt. Dazu reihen sich eine Vielzahl wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Argumente, die dafür sprechen, trotz unseres augenscheinlich geringen Beitrags zur globalen CO²-Emission Klimaschutz zu betreiben.[4] Die großen Aufgaben des Klimawandels können zwar nur auf internationaler Ebene gelöst werden – die Verantwortung zum Klimaschutz liegt jedoch bei uns allen. EIKE hingegen leugnet und relativiert den kausalen Zusammenhang zwischen unserem Handeln und negativen Konsequenzen für das Klima.
Fazit
Der Klimawandel und seine Konsequenzen sind komplex – fest steht jedoch, dass es einen großen wissenschaftlichen Konsens darüber gibt, dass er menschlich bedingt ist und wir etwas dagegen tun müssen. Ein wichtiger Schritt ist die Aufklärung darüber, dass Klimawandel ernst genommen werden sollte und was man als Einzelperson tun kann. Dabei ist es wichtig, sich einige Fragen zu stellen, wenn man mit Argumenten konfrontiert wird:
Auf welche Quelle referiert die Argumentation? Liegt wissenschaftliche Expertise vor?
Wird aufgrund einzelner Beobachtungen auf allgemeine Schlüsse gezogen? Wenn ja, ist das zulässig?
Wird eine Ursache-Wirkungs-Beziehung angenommen und besteht diese wirklich? Gibt es andere Wirkungen, die auch berücksichtigt werden?
Diese Liste erhebt nicht den Anspruch vollständig zu sein, sie zeigt lediglich einige Strategien vor, die auch von EIKE verwendet werden. Diese Argumentationsstrategien zu kennen, kann dabei helfen Fakten und Fiktion voneinander zu trennen und Argumente von Klimaskeptikern zu entkräften.
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